Dojang-Regeln
Die folgenden Regeln sind für all diejenigen, die vergessen, dass man als Kampfsportler ein paar zusätzliche Dinge beachten muss, gerade wenn man sich im Trainingsraum (Dojang) aufhält!!!
Vor dem Betreten des Dojangs:
- Alle Zuschauer mit Handy stellen dieses bitte beim Betreten ab!
- Ob auf dem Hof, im Treppenhaus oder in der Umkleidekabine, ein ruhiges und gesittetes Verhalten ist oberstes Gebot.
- Die Umkleidekabinen sollen ordentlich verlassen und alle Sachen in der Trainingstasche mitgenommen werden, in der Ecke, wo die Taschen sind, soll Ordnung herrschen.
- An den Gang zur Toilette muss vor Trainingsbeginn gedacht werden.
- Das Pfeifen im Dojang oder im Trainingsanzug ist zu vermeiden.
- Der Gang zur Toilette darf nie barfuß erfolgen!!!
- Schmuck muss vor Trainingsbeginn abgelegt werden.
- Bei Beschädigung gibt es keinen Ersatz. Abgesehen davon ist die Verletzungsgefahr für den Trainingspartner und sich selbst zu groß.
- Es ist darauf zu achten, dass die Finger- und Fußnägel kurz geschnitten und sauber sind!
- Der Kampfanzug (Dobok) ist ordentlich zu tragen, wobei insbesondere der Gurt (Ty) regelrecht zu binden ist.
Ein pünktliches Erscheinen hat viel mit Höflichkeit zu tun!!
Ein Appell an die Eltern: bitte achtet mit auf die Uhrzeit, damit auch der Trainer seine Höflichkeit zeigen kann!!!
Bei Verspätung bis zu 15 Minuten gilt Folgendes:
Bis 10 Jahren = 30 Liegestütze
11 bis 13 Jahren = 50 Liegestütze
Ab 14 Jahren = 60 Liegestütze
Grüßen und der Umgang miteinander:
- Jeder Kampfsportler hat beim Betreten/Verlassen irgendeines Dojangs an der Türschwelle stehenzubleiben und zum Trainer zu grüßen. Ob in Zivil oder im Dobok – dies gilt IMMER!!
- Die Hände dabei aus der Tasche zu nehmen und seine Baseballmütze abzunehmen ist eine Selbstverständlichkeit, allein schon weil es der Anstand so verlangt.
- Betritt/Verlässt man die Matte, so muss nochmals zum Trainer der Gruß erfolgen. Ist der Trainer noch nicht im Dojang, so wird in der Tür mit Blick in den Raum angegrüßt.
- Der Trainingspartner ist am Anfang und am Ende des Trainings an- bzw. abzugrüßen. Wechselt der Partner, so ist dieses zu wiederholen. Es ist darauf zu achten, dass man nicht durch eine Gruppe geht, die sich angegrüßt hat. Der Einzige, der hier durchgehen darf, ist der Trainer.
- Wenn während des Trainings der Trainer eine Übung korrigiert oder Fragen beantwortet, so ist auch hier der Gruß als eine Art Anerkennung der Mühen und als Dank zu entrichten. Der Gruß soll das respektvolle und höfliche Miteinander unterstreichen. Soviel Respekt wie man gibt kann man im Normalfall zurückerwarten! Man muss es sich nur verdienen!! (dies ist bedeutend schwerer als es zu verlieren).
- Höflichkeit fängt da an, wo man die Pratze der Nachbargruppe aufhebt und hört da auf, wo man diese schimpfend wieder zurückschießt (da fängt Ignoranz und Überheblichkeit an).
Wer im Privatleben vergisst, dass er eine asiatische Kampfkunst betreibt, kann auch den Gruß vergessen, denn er hat den Sinn des „Do“ nicht verstanden und wird es vielleicht nie verstehen, wenn sich „wahre Kampfsportler“ auf der Straße mit Ansätzen der zeremoniellen Begrüßung entgegentreten.
Denkt mal über folgende Worte nach…“Do ist im Kopf – nicht im Dobok!“ ? oder nicht??
Die Gürtelfarbe hat somit für dieses Verständnis keine Bedeutung, und wer dieses frühzeitig verstehet kann einem „Fortgeschrittenen“ folgenden Spruch mitgeben: „Ich bin Anfänger, aber du lernst es nie.“
Um Akzeptanz bei den Vereinskameraden zu erlangen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass man selber nicht über andere spricht!!! Falls dies bei dem einen oder anderen Unruhestifter überhand nimmt, ist mit einer Startsperre für Turniere und Prüfungen zu rechnen. Ändert der „Möchtegernesportler“ nichts an seinem Benehmen, so wird ein Trainingsverbot ausgesprochen.
Bei Unstimmigkeiten wendet euch an den Trainer!!!
Das Training:
- Zu Beginn des Trainings stellen sich alle Trainierenden der Gurtfarbe entsprechend auf, wobei aus Sicht des Trainers vorne links der am weitesten Fortgeschrittene steht.
- Während des Trainings ist unbedingt die Ruhe einzuhalten. Es ist auf die Kommandos des Trainers zu achten; private Gespräche und Rangeleien haben zu unterbleiben. Wenn ein Trainierender das Dojang verlassen muss (z. B. Gang zur Toilette), hat er dies dem Trainier anzuzeigen und sich durch Gruß zum Trainer abzumelden.
- Wer viel Pausen macht braucht länger zu seinem Ziel, deshalb gilt am Ende der Übungen die selbige 5x links und 5x rechts zu wiederholen.
- Es werden nur die Techniken gezählt, die mit einem Kampfschrei und vollem Einsatz die Pratze richtig treffen!!! Nicht nur „Streicheln“.
- Jeder trainiert für sich selbst und nicht für seine Eltern, Trainer …!
- Ständiges Training verhilft einerseits dazu, geringe Kraft zu steigern, und andererseits seine körperliche und geistige Kraft wirkungsvoll einzusetzen. Eine gute Technik ist nicht etwas, das eines Tages vom Himmel fällt, sondern etwas, was wir uns aneignen müssen.
- Keiner lacht den anderen aus – denn jeder macht Fehler.
- Diejenigen, die eilig den Kampfsport erlernen möchten sei gesagt: „Gehen ist manchmal schneller als rennen, und lernt erst zu stehen bevor ihr lernt zu kämpfen!
- Es gibt kein Schwaches Geschlecht! (jeder ist so schwach wie er trainiert)
Ordnung / Dreck:
- Die benutzten Trainingsutensilien wie Pratzen, Westen, Helme und andere Dinge sind wieder an die Stelle zurückzulegen, wo sie vorher waren !!! Hat jemand Probleme die Ordnung einzuhalten, so dürfen solche Sportler die aufgezählten Dinge nicht mehr benutzen.
- Jeder macht seinen eigenen Dreck weg. Egal wo! Egal was!
- Es ist darauf zu achten, dass der Trainingsanzug nicht nur gebügelt sondern auch sauber ist! Diesen einmal die Woche zu waschen ist definitiv zu wenig!!! Um dreckige Anzüge zu vermeiden, ist ein zweiter Anzug für die Umwäsche unumgänglich. Da beim Sport der Schweiß ständig mit im Spiel ist, ist es für alle Beteiligten wichtig Trainingspartner zu haben, die ihrer regelmäßigen Körperpflege nachgehen, um unangenehme Körpergerüche zu vermeiden (hört sich lustig an, ist aber bei genauer Überlegung mehr als nur widerlich mit solch einem Partner zu arbeiten).
Trainer / Sabum / Meister:
- Die Aufgaben des Trainers sind festgelegt! Er hat dafür sorgen zu tragen, dass seine Schüler nicht nur lernen zu schlagen und zu treten, sondern auch die Charakterschulung liegt in seinem Aufgabenbereich.
- Das höchste Ziel ist es klar zu machen, dass niemand rücksichtslos vorgehen darf, sondern durch Disziplin und Körperbeherrschung die persönliche Geisteshaltung ausbilden soll.Der Sportler soll sein Selbstvertrauen steigern, denn dieses ist die Voraussetzung für Bescheidenheit und Toleranz. Selbstvertrauen hat mit Intoleranz, Überheblichkeit, (bei Kindern Frechsein) nichts zu tun.
- JA! Aber wie? Lieber durch gute Leistung!!! Je besser man miteinander auskommt, desto mehr DO beweist man. Dies sind für den Trainer die, (leider immer seltener werdenden), Idealschüler. Dies sind seine BESTEN!
- Des Trainers oberstes Gebot: …“Ich bemühe mich, damit die Besten Meister und die meisten besser werden“.
- Den Schülern lehren, dass ein starker Wille einen Körper beherrschen kann, ist eine der wichtigsten Ziele des Trainers. Die Aufgabe, während des Trainings etwas zu korrigieren, hat NUR der Trainer. Es sei denn, dass ganz speziell jemand einem anderen etwas zeigen soll.
Wer all diese Punkte verstanden hat, sollte sich auch an diese halten und sich nicht nur ein paar herausfiltern. Viel wichtiger ist, dass diese Regeln nicht nur für Anfänger gelten. Gerade für „die Neuen“ ist es schwer, all diese Regeln zu beachten. Wer sich als Fortgeschrittenen sieht, sollte es vorleben und darauf aufmerksam machen!!!
Diejenigen, die sich für etwas Besseres halten, brauchen sich nicht an diese Benimmregeln für Kampfsportler zu halten.
Großmeister:
Hakan Gümüş